Für Mannheim im Landtag

Dr. Stefan Fulst-Blei

Krankenhäuser: SPD unterstützt Ziele des Landkreistags

Veröffentlicht am 10.06.2017 in Landespolitik
 

Gesundheitsexperte Rainer Hinderer: „Mit den Landkreisen und kreisfreien Städten haben wir starke und kompetente Partner bei der Sicherung der Zukunftsfähigkeit unserer Krankenhäuser.“

Das Positionspapier zur Krankenhauspolitik, das vom Präsidium des Landkreistages Baden-Württemberg kürzlich verabschiedet wurde, stößt bei der SPD-Landtagsfraktion auf offene Ohren. „Mit den Landkreisen und kreisfreien Städten haben wir starke und kompetente Partner bei der Sicherung der Zukunftsfähigkeit unserer Krankenhäuser“, erklärte SPD-Gesundheitsexperte Rainer Hinderer. Mit seinen Kernforderungen aus kommunaler Sicht renne der Landkreistag bei der SPD offen Türen ein.

So habe die SPD-Fraktion bereits zur Verabschiedung des Haushalts 2017 gefordert, die Krankenhausinvestitionskostenförderung um 57,2 Mio Euro zu erhöhen. Nur dann hätten die Mittel des Bundes aus dem Krankenhausstrukturfonds in Höhe von 63,8 Mio Euro vollumfänglich durch das Land kofinanziert werden können. „Stattdessen greift Sozialminister Lucha in den Investitionskostentopf für die Einzel- und Pauschalförderung, um die erforderlichen Landesmittel für den Strukturfonds aufzubringen“, so Hinderer. Dadurch würden wichtige Schließungs-, Konzentrations- und Umwandlungsvorhaben zu Lasten der Regelfinanzierung zu Substanzerhalt und -verbesserung der Krankenhauslandschaft gefördert. „Ich habe Verständnis, dass die Landkreise als wichtiger Träger von Krankenhäusern darüber verärgert sind“, sagte Hinderer.

Er teile auch die Forderung nach einer Erhöhung der Pauschalförderung sowie die Weiterentwicklung des Sicherstellungszuschlags für die Existenzsicherung von Krankenhausstandorten in bevölkerungsarmen ländlichen Räumen. Die SPD fordere von der Landesregierung, dass Mittel aus der Digitalisierungsstrategie des Landes auch für notwendige Technikentwicklungen im Gesundheitsbereich zur Verfügung gestellt werden, so beispielsweise für Investitionen in die IT-Struktur der Krankenhäuser oder für den Ausbau der Telemedizin. Die Forderung des Landkreistages nach einem Investitionssonderprogramm werden wir unterstützen“, sagte Hinderer.

In einem 10-Punkte-Plan zur Sicherung der ärztlichen Versorgung habe die SPD-Fraktion bereits den Ausbau der Studienplatzzahlen im Fach Humanmedizin und eine Attraktivitätssteigerung der Allgemeinmedizin gefordert. „Wir freuen uns, dass Landkreistag und SPD hier ebenfalls an einem Strang ziehen“, so Hinderer.

Gleichermaßen kritisch wie die Landkreise bewerte die SPD-Fraktion aktuelle Entwicklungen im Kartellrecht. Es dürfe nicht sein, dass strukturell sinnvolle Zusammenschlüsse von Krankenhäusern in öffentlicher Trägerschaft am Kartellrecht scheitern. Die im grün-schwarzen Koalitionsvertrag angekündigte Initiative zur Ergänzung des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen muss nach Ansicht Hinderers zeitnah auf den Weg gebracht werden.