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Dr. Stefan Fulst-Blei

SPD-Bildungsexperte Stefan-Fulst-Blei: „Entlassung von Junglehrern in Sommerferien beenden“

Veröffentlicht am 13.07.2017 in Pressemitteilungen
 

Wie bereits die Bildungsgewerkschafft GEW dringt auch SPD-Bildungsexperte und Fraktionsvize Dr. Stefan Fulst-Blei darauf, Vertretungslehrkräfte und Referendare für die Dauer der Sommerferien nicht mehr zu entlassen. Er appellierte an die grün-schwarze Landesregierung, „mit diesem ungerechten, nicht vermittelbaren Unfug Schluss zu machen“.

Derzeit werden Lehramtsanwärter in Baden-Württemberg, die ihr Referendariat abgelegt haben und im Anschluss daran in eine Festanstellung als Lehrkraft übernommen werden, vor den Sommerferien entlassen und danach wieder eingestellt. „Diese Junglehrer stehen damit dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung, sondern müssen irgendeinen Weg finden, sich finanziell über Wasser zu halten“, so Fulst-Blei. Für junge Lehrkräfte, die weniger als ein Jahr unterrichtet haben, bleibe letztlich nur die Beantragung von Hartz IV. „Es ist Ausdruck sozialer Kälte, wenn Grün-Schwarz Junglehrer für sechs Wochen in die Arbeitslosigkeit schickt, obwohl genügend Geld in der Landeskasse ist“, sagte Fulst-Blei.

Der SPD-Bildungsexperte warf Kultusministerin Eisenmann (CDU) vor, vom Lebensalltag junger Lehrerinnen und Lehrer keine Ahnung zu haben, wenn sie mit einer gewissen Süffisanz behaupte, es sei nicht verständlich, dass man seine Berufstätigkeit mit Urlaub beginne. „In Wirklichkeit geht es um faire Arbeitsbedingungen und faire Löhne“, unterstrich Fulst-Blei.

Noch in ihrem Wahlprogramm 2016 habe die CDU versichert, „wir werden die Beschäftigungsverhältnisse unserer Lehrerinnen und Lehrer so anlegen, dass sich niemand in den Sommerferien arbeitslos melden muss“. Davon wolle die CDU-Kultusministerin inzwischen nichts mehr wissen. Als weiteren Aspekt führte Fulst-Blei einen sich bundesweit abzeichnenden Mangel an Lehrerinnen und Lehrern ins Feld. Die Konkurrenzsituation führe bereits heute dazu, dass andere Bundesländer besondere Maßnahmen ergriffen, um Lehrkräfte zu gewinnen. Baden-Württemberg müsse deshalb auch aus Gründen der Attraktivität als Arbeitgeber die Bedingungen für befristet beschäftigte Vertretungslehrerkräfte sowie angehende Lehrkräfte nach Beendigung des Referendariats verbessern.