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Dr. Stefan Fulst-Blei

SPD kritisiert Vorschlag der Kultusministerin zur Einführung eines Deutschnachweises für Tageseltern

Veröffentlicht am 18.04.2018 in Pressemitteilungen
 

Daniel Born: „Scheindebatte fördert gesellschaftliche Spaltung und versucht, einen Teil der Tageseltern zu diskreditieren“

Die Pläne von Kultusministerin Susanne Eisenmann, einen Deutschnachweis für Tageseltern einführen zu wollen, bezeichnet SPD-Bildungsexperte Daniel Born als scheinheiliges Fischen am rechten Rand: „Statt die wichtige Diskussion zur Steigerung der Qualität in der frühkindlichen Bildung zu führen, wird jetzt eine Scheindebatte ins Leben gerufen, die die gesellschaftliche Spaltung fördern soll und versucht, einen Teil der Tageseltern zu diskreditieren.“ Für Born ist dieses Vorgehen überhaupt nicht nachvollziehbar, da alle Tageseltern eine Qualifizierung durchlaufen müssten, die ohne Deutschkenntnisse nicht zu bewältigen sei. Er bestätigt damit die Einschätzung des Landesverbands Kindertagespflege. Eine zusätzliche Zertifizierung hält der SPD-Bildungsexperte daher nicht für prioritär. „Im Rahmen des Paktes für gute Bildung und Betreuung gibt es wahrlich genug echte Herausforderungen, sodass keine neue Problemlagen heraufbeschworen werden sollten“, fordert Born. Konkret benennt er die Erhöhung der laufenden Geldleistung für Tageseltern, der sich die CDU monatelang verweigerte. Auch den Forderungen nach einer erhöhten Leitungszeit in Kindertageseinrichtungen, dem Ausbau der Betreuungskapazitäten und einer Fachkräfteoffensive müsste der Pakt Rechnung tragen. Born mahnt deshalb eindringlich vor der Eröffnung von Nebenkriegsschauplätzen, um von diesen wichtigen und komplexen Themen abzulenken: „Die Kultusministerin sollte sich auf eine zielorientierte Verhandlungsführung beim Pakt konzentrieren und endlich Ergebnisse präsentieren, statt es jetzt anderen CDU-Kollegen gleich zu tun, und mit an den Haaren herbeigezogenen Vorschlägen in das rechte Horn zu stoßen.“