Für Mannheim im Landtag

Dr. Stefan Fulst-Blei

Neue Strukturen für mehr Schulqualität richtiger Ansatz

Veröffentlicht am 29.06.2017 in Landespolitik
 

Fraktionschef Andreas Stoch: „Wissenschaftliche Erkenntnisse, bildungspolitische Entscheidungen und die Praxis des Schulunterrichts müssen künftig eng miteinander verknüpft werden“

SPD-Fraktionschef Andreas Stoch sieht in den von Kultusministerin Eisenmann geplanten neuen institutionellen Strukturen für mehr Schulqualität einen richtigen Ansatz. „Wissenschaftliche Erkenntnisse, bildungspolitische Entscheidungen und die Praxis des Schulunterrichts müssen künftig eng miteinander verknüpft werden“, sagte Stoch. „Es darf aber nicht nur bei Lippenbekenntnissen bleiben, denn bisher habe sich die Kultusministerin nicht für wissenschaftliche Erkenntnisse interessiert“, so Stoch. Eisenmann habe sich der vorgeschlagenen Enquetekommission zum Thema Bildungsqualität verweigert. Stoch warnte zugleich davor, dass im Prozess des Übergangs das bestehende System der Unterstützungsleistungen nicht lahmgelegt sein dürfe.

Skeptisch macht Stoch, dass auch die neuen Strukturen kostenneutral aufgebaut werden sollen. Ein Zuwachs an Qualität sei immer das Ergebnis harter Arbeit. „Den Lehrkräften kann nicht dauerhaft eine mit Mehrarbeit verbundene Wunschliste vorgehalten werden, ohne die Unterrichtsversorgung zu verbessern“, sagte Stoch. „Wer über tausend Lehrerstellen streicht, erweist der nötigen Qualitätsverbesserung einen Bärendienst, ja er verschlechtert Qualität“, erklärte Stoch.

Die Lehrerfortbildung weiterzuentwickeln, hält auch Stoch für nötig. Aber eine Bündelung allein werde nicht die Lösung aller Qualitätsprobleme bringen. Der Blick müsse auch auf die einzelnen Schulen und die Gestaltungsmöglichkeiten der Schulleitungen gerichtet werden. „Es reicht nicht, ein paarmal im Jahr auf Fortbildungen zu gehen. Die Fortentwicklung der eigenen Praxis muss auch durch schulinterne Strukturen gefördert werden“, so Stoch. „Ein mit- und voneinander lernendes Kollegium ist der zentrale Erfolgsfaktor.“