Für Mannheim im Landtag

Dr. Stefan Fulst-Blei

SPD zum Gesetzentwurf zur Grundschulempfehlung

Veröffentlicht am 15.11.2016 in Pressemitteilungen
 

Bildungsexperte Dr. Stefan Fulst-Blei: „Pädagogisch und rechtlich höchst fragwürdige Scheinlösung“

Die von Grün-Schwarz geplante gesetzliche Verpflichtung für Eltern, der weiterführenden Schule die Grundschulempfehlung vorzulegen, wird vom SPD-Bildungsexperten Stefan Fulst-Blei als „pädagogisch und rechtlich höchst fragwürdig“ eingestuft.

Pädagogisch sei die in Klassenstufe 5 vorgenommene Lernstandserhebung das zielführendere Instrument, weil es im Gegensatz zum Gesetzesvorhaben vermeide, dass Kinder stigmatisiert werden. Rechtlich sei fragwürdig, wie die Landesregierung Eltern überhaupt zwingen wolle, die Grundschulempfehlung vorzulegen, denn es gebe keine Sanktionsmöglichkeiten. „Die Landesregierung präsentiert zum Umgang mit der Grundschulempfehlung eine nicht praktikable Scheinlösung“, sagte Fulst-Blei.

Für „völlig aus der Luft gegriffen“ hält der SPD-Politiker den Hinweis von Kultusministerin Eisenmann, die vorgesehene Maßnahme sei bereits eine Antwort auf die für Baden-Württemberg unbefriedigenden Ergebnisse bei der IQB-Studie. „Die Ergebnisse dieser Untersuchung bezogen sich auf den letzten schwarz-gelben Schülerjahrgang der neunten Klassen. Alle Schülerinnen und Schüler hatten die verbindliche Grundschulempfehlung“, betonte Fulst-Blei. Anstatt in eine sorgfältige Ursachenanalyse einzusteigen, betreibe die Kultusministerin bei ihrem Vorgehen in Sachen Grundschulempfehlung mit der IQB-Studie bildungspolitische Augenwischerei.