„G9 jetzt – Kinder brauchen Zeit für Bildung“: Gemeinsame Plakataktion der Mannheimer Landtagsabgeordneten Fulst-Blei und Weirauch
Mannheim, 10.02.2022. Seit einer Woche hängen in ganz Mannheim Plakate der beiden Landtagsabgeordneten Dr. Stefan Fulst-Blei und Dr. Boris Weirauch. Auf ihnen werben die beiden Politiker erneut für die Rückkehr zu einem Gymnasium mit neun statt acht Schuljahren.
Die Gründe dafür lägen auf der Hand, so Dr. Stefan Fulst-Blei, Bildungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag. „Schon vor der Corona-Krise war der Stoff für Schulkinder im achtjährigen Gymnasium ohne die Unterstützung von ihren Eltern kaum zu schaffen. Jetzt nach zwei Jahren Pandemie stehen die Kinder vor einer Herkulesaufgabe, die unmöglich zu bewältigen ist. Die Folgen sind dramatisch und nicht absehbar. Eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium würde den Schülerinnen und Schülern die nötige Zeit verschaffen, die sie zum Erholen und Aufholen brauchen.“
Dr. Boris Weirauch, Landtagsabgeordneter für den Mannheimer Süden, sieht dies genauso: „Wir sollten unseren Kindern die Zeit geben, die sie jetzt brauchen. Nicht wenige sind durch die letzten zwei Jahre auch psychisch belastet, die Corona-Maßnahmen haben ihnen viel abverlangt. Jetzt ist es an uns, ihnen Zeit zum Lernen zu geben.“
In Mannheim gibt es das neunjährige Gymnasium nur noch an der Integrierten Gesamtschule Herzogenried (IGMH) und an einem privaten Gymnasium, aber an keinem öffentlichen Gymnasium. In Mannheim ist das letzte G9-Modell an einem allgemeinbildenden öffentlichen Gymnasium im Schuljahr 2022 ausgelaufen. Die Mannheimer SPD-Politiker fordern, diesen freiwerdenden Platz wieder neu mit einem Gymnasium in Mannheim besetzen zu können. Dies lehnt Ministerin Schopper bislang ab.
„Das ist ein Unding. In den meisten anderen Bundesländern wird wieder größtenteils auf G9 gesetzt oder den Eltern wenigstens die Wahl gelassen. Während in Baden-Württemberg die Landesregierung an den Fehlern der Vergangenheit starrsinnig festhält“ so Fulst-Blei zu der aus seiner Sicht nicht nachvollziehbaren Haltung des Kultusministeriums. „Wir müssen auch in Mannheim Familien zumindest die Wahlfreiheit erhalten und wenigstens ein öffentliches neunjähriges Gymnasium anbieten – am besten aber mehrere“, bekräftigt Boris Weirauch die Forderung.
Um auf die klare Positionierung der SPD-Fraktion und die Notwenigkeit in Mannheim aufmerksam zu machen, starteten die beiden Politiker nun die gemeinsame Plakataktion, die noch bis Ende Februar läuft und auf Social Media begleitet wird.