„Den massiven Druck, sowohl durch die G9-Initiative als auch durch die Probleme an den Schulen, konnte die Landesregierung nicht mehr übersehen“, sagt Dr. Stefan Fulst-Blei, der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfaktion. „Über die Richtung gibt es auch keine Debatten mehr. Ministerin Schopper hat heute also mehr als überfällige Schritte vorgestellt. Nur eben keinen großen Wurf. Auf den müssen unsere Schulen, Schüler, Lehrkräfte und Eltern weiter warten.“
„Viele der neuen Maßnahmen gehen in eine Richtung, die wir seit Jahren fordern: Verbindliche Sprachförderung, zusätzlichen Coachingstunden für Gemeinschaftsschulen. Und die Mittel aus dem Startchancenprogramm des Bundes sind ein großer Gewinn. Doch viele Details bleiben weiter offen und der Zeitplan ist auf Kante genäht. Jetzt müssen die Schulen rechtzeitig und voll einbezogen werden, sonst werden sie am Ende ein Schlamassel ausbaden müssen.“
Fulst-Blei: „Der jahrlange Stillstand unter Grün-Schwarz hat zu dem Berg an Reformbedarf geführt, vor dem wir jetzt stehen. Und über diesen Berg sind wir noch lange nicht: Auch Jahrgänge, die von der Einführung von G9 noch nicht profitieren, brauchen Unterstützungsangebote. Die Grundschulen brauchen mehr Poolstunden und zusätzliche Stunden für die Basisfächer Mathe und Deutsch. Wir brauchen kostenlose Nachhilfeangebote für Schülerinnen und Schüler mit Unterstützungsbedarf. Und über alldem steht, dass Grün-Schwarz für den Personalbedarf die passenden Rahmenbedingungen liefern muss: Mehr Studienplätze, Entlastung der Lehrkräfte von Sonderaufgaben und A13 für Grundschullehrkräfte. Wenn Ministerin Schopper bei der Frage nach mehr Lehrkräften nur ein Kontaktstudiengang einfällt, reicht das einfach nicht. Die Landesregierung muss endlich entschiedene Maßnahmen zur Behebung des Unterrichtsausfalls einleiten. Die SPD fordert schon lange die Vereinbarung eines neuen Arbeitszeitmodells (Vorgriffsstundenmodell), dass attraktive Anreize für Lehrkräfte bietet, jetzt mehr zu unterrichten und das in Zukunft ausgleichen zu können.“