Für Mannheim im Landtag

Dr. Stefan Fulst-Blei

SPD: Landesaufsicht für muttersprachlichen Unterricht

Veröffentlicht am 23.05.2017 in Pressemitteilungen
 

Stefan Fulst-Blei: „Der muttersprachliche Unterricht muss stufenweise in das Regelangebot an unseren Schulen überführt werden. Dies gebieten eine gelingende Integration und die Erfüllung des staatlichen Erziehungs- und Bildungsauftrags.“

Die SPD-Landtagsfraktion will den muttersprachlichen Unterricht unter die Aufsicht des Landes stellen und dies in einem Stufenplan für alle Sprachen umsetzen. „Der muttersprachliche Unterricht muss stufenweise in das Regelangebot an unseren Schulen überführt werden. Dies gebieten eine gelingende Integration und die Erfüllung des staatlichen Erziehungs- und Bildungsauftrags“, erklärte Bildungsexperte Stefan Fulst-Blei.

Die gesetzliche Grundlage des muttersprachlichen Unterrichts und vor allem dessen Organisation durch die Konsulate seien überholt. Eine Abkehr vom Konsulatsmodell sei zwar für das Land mit einem erheblichen Ressourcenaufwand verbunden, aber bildungs-politisch alternativlos. Im Bildungsausschuss hatte die SPD erst vergangene Woche gefordert, einen Stufenplan zu erarbeiten. „Ein solches Mammutvorhaben lässt sich nicht von jetzt auf nachher umsetzen, aber Grün-Schwarz muss jetzt den Anfang machen.“

Für die Übergangsphase hält Fulst-Blei eine Mischform aus staatlich organisiertem Unterricht und Konsulatsunterricht für denkbar, wie dies bereits in Hessen praktiziert werde. Ein Konzept mit verbindlichen Angaben zum jeweiligen Sprachförderangebot und dem zeitlichen Ablauf sei jedoch notwendig, um mittelfristig den muttersprachlichen Unterrichts vollständig in das staatliche Bildungsangebot zu integrieren. Nach dem Vorbild des Landes Nordrhein-Westfalen (Erlass „Herkunftssprachlicher Unterricht“ vom 28.06.2016) könnten Lerngruppen an Schulen, ggf. auch schulübergreifend, eingerichtet werden.