Andreas Stoch: „Es braucht eine Ausbildungsgarantie, die keinen zurücklässt. Das Land darf sich nicht weiter wegducken.“
Dr. Stefan Fulst-Blei: „Die Berufsorientierung muss gestärkt werden, auch an Gymnasien. Hierzu muss das Schulgesetz geändert werden.“
Die SPD-Landtagsfraktion nimmt die schwierige Lage auf dem Ausbildungsmarkt zum Anlass, in einem Papier Maßnahmen zur Stärkung der dualen Ausbildung vorzuschlagen. Gerade bei der Berufsorientierung sieht die Fraktion Handlungsbedarf. Zudem fordert sie eine Ausbildungsgarantie, wie sie eigentlich auch im Koalitionsvertrag im Land enthalten sei. SPD-Fraktionschef Andreas Stoch verweist auf den Ausbildungsgipfel, der Ende Mai auf Einladung der SPD-Landtagsfraktion stattfand und viele Expertinnen und Experten versammelte. Auch dort sei es ein Thema gewesen, wie viele junge Menschen in Baden-Württemberg ohne Ausbildungsplatz geblieben seien. Daher hält die SPD-Landtagsfraktion eine Ausbildungsgarantie für geboten mit dem Ziel, allen jungen ausbildungswilligen Menschen einen guten Start in ihr Berufsleben zu ermöglichen. Andreas Stoch: „Wir können nicht akzeptieren, dass junge Menschen auf der Strecke bleiben. Nicht jeder und jede wird den Wunschausbildungsplatz erhalten können. Aber es ist eben auch nicht richtig, einfach die Zahl der Ausbildungsplätze und die der Bewerberinnen und Bewerber gegenüberzustellen und daraus zu folgern, dass schon alles in Ordnung ist. Dem ist nicht so, das zeigen unzäh[1]lige Rückmeldungen“. Und auch das Land müsse mit gutem Beispiel vorangehen und mehr Ausbildungsplätze schaffen, beispielsweise bei der EnBW.
Vor dem Hintergrund der prekären Lage auf dem Ausbildungsmarkt bemerkt Dr. Stefan Fulst-Blei, SPD-Fraktionsvize und Fraktionssprecher für Aus- und Weiterbildung, dass es sich nun räche, dass die Landesregierung die Berufsorientierung an Schulen in der Zeit der Coronapandemie nicht sichergestellt habe. „Dadurch wurde die duale Ausbildung, die schon zuvor unter Druck war, zusätzlich geschwächt“, so Fulst-Blei.